Während meines zweimonatigen Aufenthalts in Brasilien konnte ich viele spannende Ausstellungen und Museen besuchen. Besonders werden mir drei in Erinnerung bleiben. Das MASP in São Paulo, die Kunstbiennale, ebenfalls in São Paulo, die ich mehrmals besuchte und das großartige Museum in Inhotim im Bundesstaat Minas Gerais.
Das MASP – Museu de Arte de São Paulo – ist bei jeder meiner Reisen nach Brasilien Fixpunkt. Neben der Dauerausstellung mit den großen Namen der Kunstgeschichte, war dieses Jahr eine Ausstellung über indigene Kunst besonders interessant. „Indigenous Histories“, erzählt von mehreren hundert Künstlern und Künstlerinnen gaben Einblick in das Leben der indigenen Bevölkerung Süd- und Nordamerikas und Ozeaniens, aber auch Skandinaviens. Ein sehr ungewöhnlicher Blick!
Aber nicht nur im MASP stand indigene Kunst im Mittelpunkt, sie erlebt momentan großen Aufwind und war in gefühlt jedem zweiten Museum repräsentiert.
Zur Biennale in São Paulo hatte ich es bisher noch nie geschafft. Alle zwei Jahre werden dort die neuesten künstlerischen Wege aufgezeigt. Die Ausstellung „Choreographies of the Impossible“ zeigte sich überaus politisch, von den großartigen – teils begehbaren – Installationen bis zur Gäste- und Mitarbeiterküche, der „Cozinha Ocupação 9 de Julho“, einer politischen Landbesetzerbewegung, der Movimento sem Terra do Centro. Die Stimmung mit den vielen Freiwilligen vor Ort war großartig!
Schließlich konnte ich noch einen Tag im Museum in Inhotim verbringen. Viel zu kurz! Denn Inhotim ist wahrscheinlich eines der größten und besten Freilicht-Kunstzentren der Welt. Im rund 140 Hektar großen botanischen Garten findet man unzählige Künstlerpavillions, Installationen und kleine Museen. Inhotim befindet sich rund 60 km von Belo Horizonte entfernt. Es beherbergt mehr als 500 Kunstwerke zeitgenössischer brasilianischer und internationaler Künstler und Künstlerinnen.
So konnte ich nur einen Bruchteil der Sammlung sehen. Schade, denn allein schon der Garten mit seinen wunderbaren Pflanzen ist sehenswert, gemeinsam mit den Kunstwerken ist er sensationell! Aber Brasilien ist immer wieder eine Reise wert!